TEAL abc 800

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Der TEAL abc 800 ist ein anzeigender Tischrechner mit Nixie-Röhren. Anders als seine Typenbezeichnung vermuten lässt, handelt es sich um ein zwölfstelliges Modell. Erschienen ist der abc 800 wahrscheinlich 1971.

Weil TEAL überwiegend als OEM-Hersteller für andere Marken tätig war, ist wahrscheinlich, dass es sich beim abc 800 um ein für Dritte hergestelltes Modell handelt. Zwar taucht der Name TEAL auf dem Typenschild auf, nicht jedoch auf der Vorder- bzw. Oberseite des Rechners. Dies ist z.B. auch bei meinem Karstadt PD 60 der Fall. Außer einem mechanischen Rechner mit unbekanntem Verwandtschaftsgrad sind außer dem abc 800 und den ähnlichen Modellen abc 121 D und abc 850 keine weiteren abc-Rechner im Internet zu finden, und bis zu einer Klärung dieser Frage lasse ich sie erst einmal in der Kategorie TEAL.

Unabhängig davon, ob der Rechner unter der Marke TEAL verkauf worden ist oder nicht, handelt es sich um den ersten und auch einfachsten mir bekannten Rechner dieses Herstellers. Abgesehen davon, dass er weniger Anzeigestellen haben könnte, ist kaum ein einfacherer Rechner denkbar: Der Funktionsumfang ist auf die Grundrechenarten beschränkt, und es gibt weder einen Speicher noch eine Konstante. Die möglichen Kommapositiuon beschränken sich auf 0, 2, 3 und 4, und einen Fließkommamodus gibt es nicht.

Die Elektronik ist noch nicht auf dem Stand „moderner“ zeitgenössischer Rechner wie dem Sharp QT-8D oder Omron 800, denn sie basiert noch auf zahlreichen kleinen ICs, die mit einer Logik aus Dioden kombiniert ist (Diode-Transistor-Logik, kurz DTL). Wegen der entsprechend großen Zahl von Bauteile enthält der Rechner drei Platinen, die Hauptplatine, die Displayplatine und die Netzteilplatine.

Der abc 800 ist weitgehend baugleich mit dem Colex 1200 und wohl auch der Urahn der untereinander baugleichen Litton-Modelle Royal 120, Imperial IC 130 und Feiler 140. Die Litton-Rechner haben zwar eine Anzeige aus Vakuum-Fluoreszenz-Röhren, aber ihre Logik, soweit man sie aus dem bescheidenen Funktionsumfang schließen kann, ist die gleiche, auch wenn z.T. andere ICs verbaut wurden. Unterschiede gibt es natürlich auch bei der Ansteuerung der Anzeige, denn Nixie-Röhren benötigen nicht nur andere Spannungen, sondern sie müssen auch logisch anders angesteuert werden.

ICs

Die folgende Zählung basiert auf dem unten verlinkten Exemplar von Brent Hilpert.

Typ Hauptplatine Displayplatine Gesamt
µPD10A 2 1 3
µPD11A 1 - 1
µPD13C 7 2 9
µPD16A - 1 1
µPD101C 3 - 3
µPD112C 1 - 1
M5811 2 - 2
M5812 1 2 3
M5823 2 - 2
Gesamt: 19 6 25


Die mit A endenden NEC-ICs sitzen in Metalltöpfchen, sind aber funktionsgleich mit den C-Versionen in Kunststoff- oder Keramikgehäusen. Auf den Platinen ist in allen Fällen die Form der C-Versionen aufgedruckt, und man kann vermuten, dass die Bauart der ICs in anderen Exemplaren abweicht. Allerdings stimmt die Aufteilung auf Metall- und Kunststoffgehäuse in meinem Colex 1200 mit dem von Brent Hilperts abc 800 überein.

Externe Links